Sonntag, 15. Mai 2011

Zwei Wochen Kaffee ernten in Quellomayo

Unser erstes Ziel in Peru ist noch nicht der Machu Picchu, jedoch das Tal des Urubamba, in welchem die berühmten Inkaausgrabungen liegen.

Quellomayo (Quechuasprache- dt. Gelber Fluss) heißt die heutige kleine Ansiedlung auf dieser Flussterrasse des Urubamba. Das alte Quellomayo wurde 1998 mit samt hundert Gebäuden, dem Bahnhof und der Bahntrasse vom Hochwasser hinweggespült. Lediglich der Fußboden der Schule (helle kleine Fläche vorne in der Mitte) ist erhalten geblieben.


Das gelb durchscheinende Haus in dieser Teleaufnahme ist unser WWOOFer Wohn- und Arbeitsort für 2 Wochen.



Es ist zugleich ein kleines Restaurant mit Gästezimmern und wird von der Peruanerin Tatjana und deren Ehemann Andrew aus England geführt.




Doch es gibt zur Erntezeit keine anderen Gäste, so kochen wir gemeinsam mit unserer Familie.




Auch Tatjanas Eltern und ihre Tochter Maya leben hier. Die 2 Burschen am Tischende sind Peruaner, die während der Ernte hier arbeiten. Wir müssen also spanisch sprechen, doch es ist manchmal gut, sich auch auf englisch verständigen zu können.





Rund um das gelbe Haus befindet sich ein Garten mit Bananen, Mangos, Papayas, Mandarinen, Avokados, Marakujas und Kakaobäumen.




Zur Arbeit steigen wir von der Flussterrasse hinauf zu einer verlassenen Chacra (kleiner Bauernhof).




Zu dieser Chacra gehören 1500 Kaffeesträucher mit 4 Kaffeesorten. Nur die roten Früchte sind bereits reif. Es sind daher mindestens 2 Erntegänge notwendig.







Einfach ist das Pflücken an solch einem Ast.




Da die Kaffeesträucher meist im Halbschatten unter Bananen- oder Mangobäumen wachsen, ist die Arbeit ganz angenehm.




Nur die Mücken und Fruchtfliegen machen uns zu schaffen. Wir probieren es mit einem Netz über dem Kopf, Mundtuch, Insektenspray - doch etliche Bisse bekommen wir trotzdem jeden Tag ab.




Das Mittagessen in der Kaffeepflanzung schmeckt uns jedenfalls ausgezeichnet.




Erfreulich ist es, wenn der Kaffeesack am Ende des Tages voll ist.







Doch der Kaffee muss auch noch ins Tal, so lernen wir auch das südamerikanische Tragetuch bestens kennen.




Beim Haus erfolgt ein erstes Waschen und Sortieren.




Handbetrieben ist die Schälmaschine.







Die geschälten Bohnen bleiben zum Fermentieren über Nacht in einem Becken liegen.




Tags darauf ist es zum "Kaffeetreten", fast wie unser "Krauttreten". Feris Zehennägel haben daraufhin tagelang eine gelbe Farbe.




Das Waschen der Kaffeebohnen ist wiederum ein langwieriger Vorgang, vor allem wenn das Wasser rar ist. In unserer ersten Arbeitswoche war das Zuleitungsgerinne durch Erdrutsche unterbrochen. So hilft eben die ganze Familie mit.




Drei Tage müssen die Bohnen nun trocknen, bevor sie an die Kooperative verkauft oder auch in unserem Haus selber geröstet werden.






Beim nächsten Kaffee daheim werden wir wohl an die langwierige Kaffeeproduktion denken.





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